Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

KHD-Übung 06.April 2019

Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einsatzorganisationen ist ein erstrebenswertes Ziel zur Bündelung unserer Ressourcen zum Wohl aller Menschen. Es will geübt sein, da verschiedene Strukturen oder Ausbildungsschwerpunkte ein gutes Verständnis füreinander erfordern. Dafür eignen sich die Katastrophenhilfsdienstübungen, kurz KHD-Übungen, am besten. Katastrophenhilfsdienst wird immer von der Behörde veranlasst im Fall eines Großschadensereignisses, wobei es mehrere Herausforderungen in allen Disziplinen abzudecken gibt. Zum Beispiel Hubschraubertransporte von Einsatzkräften in entlegene Gebiete, großflächige Personensuchen, oder aufwendige Bergungen, usw.

Am 06.April 2019 wurden die Einsatzkräfte vom ÖWR Landesverband Oberösterreich zu einer KHD-Übung nach Ebensee bestellt. Darunter die Tauchergruppe der Ortsstelle Nußdorf. Übungsannahme waren zwei Szenarien. Erstens, eine Vermisstensuche unter Wasser am westlichen Südufer des Traunsees und zweitens Suche und Bergung einer vermissten Person im Rindbach.

Für den ersten Einsatz wurden Taucher von der ÖWR und der Freiwilligen Feuerwehr mit Einsatzbooten der ÖWR Ortsstellen vom Traunsee an die Flanke des Erlakogels gefahren, der im dortigen Bereich sehr steil in den Traunsee abfällt. Unter Wasser bot sich den Tauchern eine Steilwand, die vertikal bis auf über 80m Tiefe abfällt. Zusätzlich herausfordernd ist die extrem schlechte Sicht im Traunsee. Hier ist es erst sehr dunkel und mit Scheinwerfern unter Wasser sieht man vielleicht fünf Meter weit. Dabei muss man ständig die Wand in Sicht behalten um die Orientierung zu wahren und die Tiefe kontrollieren um nicht den Suchbereich zu verlassen. Maximale Einsatztiefe waren 35m. Nach dem zweiten Tauchgang konnte die gemeinschaftliche Tauchgruppe die Ortung der vermissten Person, eine Übungspuppe, aus ca. 25m bergen. Die Herausforderung bei diesem Einsatz war definitiv die für die meisten Taucher unbekannte Tauchstelle. Taucheinsatzleiter war vor Ort Hermann Nini von der OS Nußdorf.

Das Highlight war aber wohl die Personensuche im Rindbach. Hierzu wurden Wildwasserretter der Wasserrettung und Bergrettung mit einem Hubschrauber des österreichischen Bundesheers in den oberen Flusslauf paarweise eingeflogen. Die Gruppen mussten dann den Flusslauf entlang herauswandern um die vermisste Person zu suchen. So ein Einsatz ist natürlich für alle Beteiligten immer ein schöner Höhepunkt.

Die Übung unter Leitung von ÖWR-Landeseinsatzleiter Gerhard Pucher war für alle Beteiligten ein großer Erfolg und zeigt die gute Zusammenarbeit und Einsatzbereitschaft aller Einsatzorganisation in Oberösterreich.