Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

Sturmwarnungen am Traunsee - 08.07.2017

Gleich zweimal musste am Samstagnachmittag am Traunsee die Sturmwarnung aktiviert werden. Das erste Mal gegen 14:00 – für die oberösterreichischen WasserretterInnen an den großen Salzkammergutseen bedeutet das gleichzeitig Kontrollfahrt um Wassersportlerinnen, die sich nicht selbst rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, im Notfall zu bergen.  Die Mannschaft des Ebenseer Einsatzbootes barg am frühen Nachmittag zwei Freizeitkapitäne mit ihren Schlauchbooten. Als um 17:13 ein neuerliches Unwetter eine Sturmwarnung auslöste, konnte bei der Kontrollfahrt wieder ein Schlauchboot und ein Segelboot geborgen werden, bevor eine Alarmierung durch die Landeswarnzentrale für weitere Dramatik sorgte und eine größere Suchaktion auslöste, bei der sich zusätzlich zum Einsatzboot Ebensee der Wasserrettung auch die Boote der Freiwilligen Feuerwehren Traunkirchen und Altmünster beteiligten.  Laut Alarmierung wurde ein Schlauchboot in Höhe Traunkirchen mit mehreren Kindern treibend im See gesichtet. Da die Wasserrettung bereits im Einsatz war, konnte sofort mit der Suche begonnen werden, die aber trotz Erweiterung des Suchradius erfolglos blieb. Am Abend wurde die Suche eingestellt, da die beteiligten Einsatzkräfte vermuten, dass das Schlauchboot aus eigener Kraft das sichere Ufer erreichen konnte.

 

 

Oftmals müssen die ehrenamtlichen HelferInnen der Wasserrettung Menschen in ähnlichen Situation aus höchster Lebensgefahr retten, weil die Sturmwarnung zu spät oder gar nicht beachtet wurde. Hinzu kommen manchmal auch sehr lokale Unwetter die entweder gar keine Sturmwarnung auslösen  bzw. fast gleichzeitig mit den heftigen Sturmböen. Für die WassersportlerInnen sollten allerdings die Zeichen eines nahenden Schlechtwetters  ersichtlich sein. Wer schon dunkle Wolken aufziehen sieht, sollte sich selbst rechtzeitig ans sichere Ufer begeben und nicht auf Sturmwarnungen warten oder sich auf Hilfe der Einsatzkräfte im Notfall verlassen. Ganz besonders Schlauchboote oder auch Luftmatratzen sind besonders windanfällig. Wer zu lange wartet kann von den ersten Windboen rasch zur Seemitte getrieben werden. Bei stark sinkenden Temperaturen, Regen und teils meterhohen Wellen wird die Situation sehr bald lebensgefährlich.

 

Medienbericht

http://www.salzi.at/2017/07/sturmwarnung-am-traunsee/