Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

Jahresrückblick der Ortsstelle Bad Goisern – 2018

Mit über 10.400 ehrenamtlich und freiwillig geleisteten Stunden schlägt das vergangene Jahr zu buche. Dazu kommen drei Personenrettungen und vier Sachgüterbergungen.

Von den WasserretterInnen wurden acht Veranstaltungsüberwachungen und 23 Überwachungen des Badebetriebs durchgeführt. So wurde der Hallstätter Schwimmmarathon mit Kajaks und Einsatzbooten überwacht. Auch bei der Fronleichnamsprozession und dem Hallstätterseerundlauf sorgten die Mitglieder der Ortsstelle Bad Goisern für Sicherheit. Die Wildwasserretter überwachten den Riversurf Contest und veranstalteten für den Surfclub „Rivermates“ Sicherheitskurse für Riversurfer.

Als besonderer Höhepunkt im Veranstaltungskalender stellte sich das Eisschwimmen in Obertraun heraus. Es wurde gleich zweimal im vergangen Jahr durch die Goiserer Wasserretter überwacht. Während es im März 2018 zum ersten Mal abgehalten wurde, konnte der Veranstalter sich für die Saison 2018/2019 den ersten Programmpunkt im „Eisschwimmerkalender“ sichern. So kam es, dass schon am 1. Dezember 2018 die ÖWR Bad Goisern wieder gefragt war. Mit Tauchern und Rettungsschwimmern sorgte, die Wasserrettung dabei nicht nur für Sicherheit, sondern war auch für den Aufbau der Schwimmbahnen im Hallstättersee zuständig.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden Reinhold Hutegger, Gerhard Leimer und Johann Leimer mit dem Mitgliederabzeichen in Silber (20 Jahre) ausgezeichnet. Elisabeth Zahler erhielt das Mitgliederabzeichen in Gold (40 Jahre) und Robert Zahler wurde das Mitgliederabzeichen in Gold (50 Jahre) verliehen. Für besondere Leistungen in der Österreichischen Wasserrettung wurden Melanie Grill, Johanna Rastl und Joachim Eisen mit dem Leistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet. Das Leistungsabzeichen in Silber ging an Astrid Eder und Simon Sydler. Leonhard Sydler erhielt das Leistungsabzeichen in Gold.

Beim Bundestag in Salzburg erhielt Johann Leimer, der seit vielen Jahren als Landesreferent auch für die Aus- und Fortbildungen der EinsatztaucherInnen verantwortlich ist, das Ehrenzeichen in Silber der ÖWR.

Das Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich, welches bisher erst zum 2. Mal in der 60 jährigen Geschichte der Wasserrettung in Oberösterreich verliehen wurde, erhielt Dr. Gerald Berger, der nicht nur als Landesleiter wesentliche Verantwortung trägt, sondern auch als Vizepräsident der Bundesleitung und seit 15 Jahren als Bundesreferent für Wildwasser tätig ist. 

Besonders stolz ist die Ortsstelle Bad Goisern auf ihre aktiven Jugendgruppen. Regelmäßige Trainings im Nazissenbad Bad Aussee und Parkbad Bad Goisern stehen genauso auf dem Programm wie Oster- und Weihnachtsfeiern, gemeinsames Spielen, Kekse backen und Vieles mehr. Das Highlight für die Spezialjugendgruppe „Junge Wilde“ war die 25 Stunden Übung. In allen Fachbereichen der Wasserrettung – Nautik, Wildwasser, Tauchen, Funk, Erste Hilfe und Rettungsschwimmen – gab es eine kurze Einführung durch die Fachreferenten. Zu jedem Fachbereich erhielten die „Jungen Wilden“ eine Aufgabe gestellt, die sie meistern mussten. Es wurden verschiedene Manöver mit dem Einsatzboot gefahren, mittels Rettungsbrett und Gurtretter wurden „Verunfallte“ gerettet, das Strandbad Untersee wurde abgeschnorchelt um im Dunklen versenkte Knicklichter zu finden, Erste Hilfe musste geleistet werden und ein Kajak musste in der Traun gesucht werden. Übernachtet wurde gemeinsam im Sicherheitszentrum Bad Goisern.

Im Juni wurde gemeinsam mit dem Österreichischen Jugendrotkreuz Bad Goisern das alljährliche Zeltlager im Strandbad Untersee abgehalten. Es wurde gemeinsam gebadet und eine Nacht- bzw. Dämmerungsfahrt mit dem Einsatzboot durchgeführt. Gemeinsam wurde das große Sonnwendfeuer am Zlambach Eck vorbereitet und angesehen.

Bei den Bezirksmeisterschaften in Bad Goisern konnten die neuen TeilnehmerInnen einige Erfolge einfahren. Sie erschwammen eine Goldmedaille in 50m Brust sowie zwei Silberne in 25m Brust und über 50m Kraul. Insgesamt dreimal wurde ein Platz auf dem Podest knapp verpasst und so der vierte Rang erreicht. Eine derartig tolle Leistung bei der ersten Teilnahme an einer solchen Meisterschaft kann sich jedenfalls sehen lassen.

Ganz nach dem Motto „Dabei sein ist alles“, starteten zwei Schwimmerinnen bei den Open Water (Freiwasser) Landesmeisterschaften der ÖWR in Traunkirchen und sammelten dort Wettkampferfahrung. Die Ortsstelle ist sehr stolz auf ihre (teils sehr) jungen Mitglieder und SportlerInnen und gratuliert zu ihren Leistungen und Erfolgen.

Nicole Goldmann ist nicht nur seit Jahren Jugendleiterin der Wasserrettung Bad Goisern, sondern hat auch 2015 die Funktion der Jugendreferentin im Landesverband Oberösterreich übernommen. Das Land Oberösterreich würdigte ihr Engagement mit dem Ehrenzeichen „Verdienste in der OÖ Jugend“. Die Ortsstelle Bad Goisern gratuliert ganz herzlich.

Als Saisonabschluss ging es für unsere Kinder und Jugendlichen heuer in den Hochseilgarten.

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde beim Thema Fortbildungen in der Ortsstelle nicht gespart. Während des Winters wurden die Mitglieder im Bereich Erste Hilfe geschult und waren so für den Einsatzdienst bestens gerüstet. Wie die Kinder und Jugendlichen absolvierten auch die Erwachsenen wöchentliche Trainings im Parkbad Bad Goisern und im Narzissenbad Bad Aussee. Auch im Bereich Nautik und Funk wurden am Hallstättersee Schulungen abgehalten. 

Noch vor den Sommerferien bildeten die Goiserer SchwimmlehrerInnen im Rahmen eines Anfängerschwimmkurses 58 Kinder zu SchwimmerInnen aus. 22 Kinder konnten sogar das Frühschwimmerabzeichen erreichen. In weiterer Folge wurde in der OS Bad Goisern vier Freischwimmer, 18 Fahrtenschwimmer und ein Allroundschwimmer ausgebildet. Im Bereich der Rettungsschwimmausbildung wurden 30 Personen zu HelferscheininhaberInnen und ein Mitglied der OS Bad Goisern wurden zu Rettungsschwimmern ausgebildet.

Die TaucherInnen der Ortsstelle waren von Jänner bis Ende Mai mit der Ausbildung neuer RettungstaucherInnen im Landesverband beschäftigt. Im Frühjahr wurde gemeinsam mit der Feuerwehr in Linz im Hafenbecken geübt. Neben der Suche mittels Schleppstange standen auch Strömungstauchen und das Bergen eines Autos am Programm. Neben der Aus- und Fortbildung wurden die TaucherInnen auch zu verschiedenen Einsätzen gerufen. Neben der Suche nach einem vermissten Taucher am Attersee beteiligten sich die Rettungstaucher auch an Suchen nach vermissten Personen und an Bootsbergungen im Einsatzgebiet Oberösterreich.

Bei der Fronleichnamsprozession in Hallstatt stürzte ein Schütze samt Prangerstutzen in den Hallstättersee. Der Schütze konnte sich mit Hilfe wieder auf das Boot retten, verlor aber beim Sturz seinen Prangerstutzen. Zwei Taucher der Österreichischen Wasserrettung Ortsstelle Bad Goisern suchten im Bereich des Waldbachausflusses nach dem verlorenen Stutzen.

Die Taucher wurden mit dem Wasserretttungsboot Hallstatt zur vermeidlichen Unglücksstelle gebracht. Der Punkt wurde mit einer Boje markiert. Eine erste Suche verlief leider erfolglos. Auch bei der zweiten Suche wurde der Stutzen nicht gefunden.

Im Sommer konnten die Kinder aus Obertraun und Bad Goisern im Rahmen des Ferienspasses wieder an Schnuppertauchen im Parkbad Bad Goisern teilnehmen. Ende September wurde, auf Anfrage der Bundesforste, von den TaucherInnen und Schnorchlern der Ortsstelle das Strandbad Untersee gereinigt.

René Höbinger absolvierte im September im Rahmen des Bundeslehrscheinkurses für Rettungstaucher die Prüfung zum Tauchlehrer erste Stufe erfolgreich. Christina Leimer absolvierte als erste Frau österreichweit das Lehrscheinseminar zur Tauchlehrerin zweiter Stufe.

An der KHD-Übung im Bereich Attersee beteiligten sich Wildwasserretterinnen und Taucherinnen aus Bad Goisern. Für die TaucherInnen stand am Beginn eine Schulung über die österreichweit einzige mobile Druckkammer des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark, die in Lebring stationiert ist. Nach dieser kurzen Theorie war für die Taucher rasches Anlegen ihrer Ausrüstung gefragt, denn die Agusta Bell 212 des Bundesheeres wartete bereits, um sie zu ihrer eigentlichen Aufgabe zu bringen. Aufgrund gefundener Kleidung und Rucksack lag die Vermutung nahe, dass sich ein Wanderer im Mönichsee abkühlen wollte, der  nun vermisst wurde.  Per Hubschrauber ging es in 5 Vierergruppen zu dem kleinen See unterhalb des Schafberggipfels, um dort aus 2-3 Metern Höhe ins Wasser abzuspringen und am Grund nach der vermissten Person zu tauchen. Nach einem kurzen, aber in Tauchanzug und mit Ausrüstung anstrengendem Aufstieg zur einzig möglichen Landefläche brachte der Helikopter die Teams wieder zurück nach Unterach.

Im Weißenbachtal war eine 6-köpfige Gruppe bei einer Canyoning –Tour von einem Unwetter überrascht und durch Blitzschläge getrennt worden, lautete die zweite Übungsannahme. Ein Teilnehmer konnte einen Notruf absetzen, der die Einsatzkräfte in den Vorderen Steinergraben führte. Die FF Buchenort brachte die Rettungsmannschaften bestehend aus Wildwasserrettern, Bergrettern und der Suchhundestaffel vom Roten Kreuz mit dem Pinzgauer ins Suchgebiet.

Die Wildwasserretter waren nicht nur stark im Bereich der Ausbildung vertreten sondern sorgten auch selbst für ihre Fort- und Weiterbildung. Gemeinsam mit der Bergrettung wurde geübt und im April wurden in Steyr neue Fließwasserretter ausgebildet. Zu einer nächtlichen Suche wurden die Wildwasserretter im Juni nach Bad Ischl gerufen, da eine Person von einer Traunbrücke gestürzt sei. Da zunächst nicht klar war, bei welcher Brücke sich das Unglück ereignete, begannen die Einsatzkräfte ihre Suche an mehreren Stellen und errichteten flussabwärts eine Sichtsperre.
Später stellte sich heraus, dass es sich um eine Brücke der Ischl handelte. Die Ischl und Traun wurden systematisch bis zur Kalkwerk Brücke an Land durch die Bergrettung und Freiwillige Feuerwehr und im Wasser durch die Wasserrettung abgesucht.

Bei der Rettermesse, die alle zwei Jahre in Wels stattfindet beteiligten sich auch Wildwasserretter der Ortsstelle Bad Goisern.

Beendet wurde die Saison mit einer Weihnachtsfeier, der Nikolausaktion und dem traditionellen Stand beim Krampuslauf in Bad Goisern.