Die Österreichische Wasserrettung – Bundesleitung führt im Zeitraum von 22. – 24. September eine groß angelegte Katastrophenübung des Bundeswasserrettungszuges (BWRZ) durch.
Der Landesverband Vorarlberg hat dabei die Planung und Durchführung dieser Übung in Bregenz übernommen.
Die Einsatzoptionen des Bundeswasserrettungszuges sind breit gefächert. Die über 60 Wasserretter aus allen Bundesländern werden mit ihren Booten in Hochwassergebieten vorrangig für die Rettung und Evakuierung der Bevölkerung eingesetzt. Erfahrungen aus Realeinsätzen haben gezeigt, dass auch Tierrettungen, Versorgungsfahrten für die Bevölkerung und Taucheinsätze erforderlich sein können.
Der Bundeswasserrettungszug wurde im Rahmen der Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres/Abteilung II/13 (Krisen- und Katastrophenschutzmanagement) implementiert. Es konnte somit eine unabhängige und selbständig funktionierende Rettungseinheit geschaffen werden. Eine Entsendung des BWRZ durch das BM.I ist österreichweit sowie auch für internationale Hilfseinsätze ins Ausland möglich.
Folgende Ausgangslage wird für Katastrophenübung in den kommenden drei Tagen simuliert:
Nach langanhaltenden Starkniederschlägen sind zahlreiche Zuflüsse dramatisch angeschwollen. Der Alpenrhein ist stark betroffen und führt ein 100 jährliches Hochwasser. Lokale Überflutungen und Murenabgänge überlasten bereits die nationalen Einsatzkräfte. Schäden an der Infrastruktur (Verkehrsverbindungen, Strom, Wasserversorgung, Telefon- / Mobilfunknetz) verzögern die Hilfsmaßnahmen. Personen und Tiere sind teilweise seit Tagen von der Umwelt abgeschnitten. Weite Landstriche sind vollständig überflutet. Zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte wurde ein Hilfeersuchen an die EU gerichtet. Sie bitten vorrangig um Unterstützung durch Such- und Rettungseinheiten mit Booten.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wird die aktuelle Lage wie folgt beschrieben:
Die Wetterprognosen sagen weitere Niederschläge voraus. Damit einhergehend wird sich die Lage weiter verschlechtern. Lokale Experten rechnen bei weiterem Wasseranstieg in der Grenzregion Rheintal mit Dammbrüchen am Hauptfluss, welche weiträumige Überflutungen in teilweise dicht besiedeltem Gebiet verursachen werden. Davon wären weitere 50.000 – 100.00 Menschen direkt betroffen.
Kurzfristig müssen immer wieder Such- und Rettungseinsätze sowie Evakuierungen durchgeführt werden. In der Stadt Bregenz ist dazu eine behördliche Einsatzleitung eingerichtet, welche die Hilfsmaßnahmen im Rheintal koordiniert.
Die international eingesetzten Kräfte vor Ort in einem Zeltcamp untergebracht. Sie müssen sich selbst versorgen.
Die Übungsplaner der ÖWR Vorarlberg haben zahlreiche kleine, mittlere und große Einsatzszenarien erstellt, die die Einsatzkräfte drei Tage lang - rund um die Uhr vor neue – physische und psychische - Herausforderungen stellen werden.
Wasserrettungen aus allen Bundesländern werden in den nächsten Tagen somit verstärkt im Rheintal – von Bregenz bis Feldkirch unterwegs sein.
Quelle Bundesleitung ÖWRVom Freitag 22.09 bis Sonntag 24.09. fand eine großangelegte Katastrophenübung der Wasserrettung statt. Bei dieser Übung standen 55 Einsatzkräfte der ÖWR aus ganz Österreich im Einsatz. Nach erfolgter Alarmierung durch das EKC/BMI erfolgte die Anfahrt mit 10 Fahrzeugen und 11 Booten in das fiktive Einsatzgebiet.
In der über 3 Tage angelegten Übung galt es 237 Personen zu bergen und 39 Verletzte zu versorgen. Highlight war dabei auch eine Geburt sowie auch ein plötzlich eintretender Regen in der Nacht, hervorgerufen durch die Feuerwehr Bregenz Stadt.
Unter Mithilfe der Feuerwehr Bregenz Stadt, Hard und Gisingen und des Roten Kreuzes Feldkirch, Kat-Zug Hard und Kat-Zug Rankweil sowie der Polizei und dem Hubschrauber des BMI konnten insgesamt 38 Übungsszenarien abgearbeitet werden. Ein Teil davon fand in der Nacht statt, was eine besondere Herausforderung darstellte.
Für die vom Landesverband Vorarlberg bestens organisierte Übung wurden 180 Opferdarsteller eingesetzt und insgesamt waren 480 Personen zur Vorbereitung und Durchführung beschäftigt.
Eine Übung in diesem Ausmaß erfordert monatelange Vorbereitungen, die durch den LV-Vorarlberg, hier allen voran Ing. Sebastian Hellbock in hervorragender Weise geleistet wurde. Darüber waren sich alle Beteiligten einig. Konnten doch Szenarien geübt werden, die sehr nahe an der Realität waren und die eingesetzten Einsatzkräfte zum Teil bis an die Grenzen forderten.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Logistik/Versorgungstrupp des BWRZ, der über 3 Tage hinweg die eingesetzten Kräfte zur vollsten Zufriedenheit mit Essen und Trinken versorgte.
Eine besondere Herausforderung war die Kommunikation unter den einzelnen Landesverbänden. Hier zeigte sich noch Optimierungspotential, womit auch viele Lehren aus der Übung mitgenommen werden konnten.
Die Bundesleitung bedankt sich bei allen ÖWR- Kräften, die aktiv als Einsatzkraft oder passiv als Helfer zum Gelingen dieser Großübung mitgeholfen haben. Weiters bedanken wir uns bei der Feuerwehr Bregenz Stadt, Hard und Gisingen, dem Roten Kreuz Feldkirch, Kat-Zug Hard und Kat-Zug Rankweil, der Polizei Vorarlberg und der Landesregierung Vorarlberg und dem Bundesministerium für Inneres für die Unterstützung und guten Zusammenarbeit.
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