Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

Bootstaufe in Gmunden

Gmunden, 04.06.2022
Eröffnet wurde die feierliche Zeremonie von Martin Schreiner, Pressereferent und technischen Leiter, gefolgt von einem detaillierten Ortsstellenüberblick durch Fr Ortsstellenleiterin Birgit Wimmer. Im Anschluss gab Ehrenlandesleiter Hr. Joseph Leichtfried einen detaillierten Überblick hinsichtlich Entstehungsgeschichte und Finanzierung des neuen Bootes. ÖWR Landesleiter Hr. Dr. Gerald Berger berichtete allgemein über das Wasserettungswesen, sowie die Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit in Österreich. Im Anschluss folgte ein regionalen Überblick und anerkennende Worte von Hr BGM. Stephan Krapf.
Nach den Festreden wurde zum eigentlichen Kern der Veranstaltung übergegangen. Zur Segnung und Taufe des neuen Einsatzbootes. Aber warum eigentlich eine Schiffstaufe.? 
 
Schiffstaufen hatten schon immer einen ganz besonderen Stellenwert bei Seefahrern und Bootseignern. Schon in frühen Zeiten dachte man, dass das Schiff mit der Taufe auch eine Seele bekommt.
 
Man sagt, diese „Seele“ versetzte Schiffe in die Lage, mit der Besatzung zu sprechen.  Das knarren der Planken im Sturm war eine typische Form der Kommunikation des Bootes mit den einsamen Seemännern. Boote die nicht getauft wurden hingegen, sind von jeher mit besonderen Mythen behaftet. Beispielsweise dachten manche ein schlechtes Omen zu erkennen, als die Titanic beim Stapellauf nicht getauft wurde, und in Folge am verhängnisvollen 14 April 1912 sank.
 
Zusätzlich zu einem vielerorts verbreitetem Glauben, dass die Taufpatin weder was grünes tragen, noch rote Haare haben darf, sind auch die Methoden der Bootstaufe mannigfaltig. Hierzu nur ein kleiner Ausschnitt verschiedener Traditionen.
In Schottland beispielsweise, wie könnte es anders sein, wird Whisky zur Taufe verwendet
In Japan beginnt die Taufe mit der rituellen Reinigung des Schiffbauplatzes und die Taufpatin kappt anschließend bei der Namensvergabe eine symbolische Nabelschnur.
Nach islamischer Sitte wird ein Schiff mit dem Wasser aus dem heiligen Brunnen von Mekka getauft.
In einigen indischen Ländern wirft die Taufpatin eine Kokosnuss an den Schiffsrumpf.
Nach afrikanischer Sitte nimmt die Taufpatin einen großen Schluck Palmwein und sprüht diesen mit spitzem Mund fünfmal gegen die Bordwand.
Zur Zeit der amerikanischen Prohibition musste man auf eine alternative Lösung zurückgreifen und nutzte tatsächlich Coca-Cola zur Taufe in den vereinigten Staaten.
vlnr OS-Leiterin Birgit Wimmer, Pfarrer Thomas Adamu, Taufpatin Mag. Dr. Christina Gesswein-SpiessbergerNach diesem kleinen Exkurs, zurück ins schöne Salzkammergut und zu unserer Bootstaufe am Traunsee.
Nachdem Hr. Pfarrer Hr. Thomas Adamu  den Segen spendete, taufte Fr. Mag. Dr. Christina Gesswein-Spiessberger unser Boot „Christina“ gemäß Tradition mit einer Flasche Sekt und den magischen Worten: Allzeit guter Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel !
Damit hat das neue Einsatzboot der ÖWR Gmunden - Altmünster die besten Voraussetzungen für viele sichere Stunden im Einsatz am Traunsee.