Fließwasserseminar mit der Sicherheitsakademie
12.06.2021, Steyr
Lebensbedrohende Situationen in einem Fließgewässer erfordern rasches Handeln. Polizist*innen gehören sehr oft zu den Ersten, die an einem solchen Unglücksort eintreffen. Doch Strömung, Hindernisse im Wasser oder Wasserwalzen und Strudel gefährden nicht nur die Verunglückten, sondern auch die Helfer*innen.
Im Rahmen ihrer umfassenden Ausbildung im Bildungszentrum Sicherheitsakademie Linz absolvieren die Lehrgangsteilnehmer*innen auch einen Rettungsschwimmkurs und lernen dort, andere Personen aus dem Wasser zu bergen. Doch um die zusätzlichen Risiken von Fließgewässern abschätzen und bestmögliche Entscheidungen in gefährlichen Situationen treffen zu können, sind theoretische Kenntnisse über mögliche Gefahrenquellen und die praktische Erfahrung die beste Voraussetzung.
14 besonders engagierte zukünftige Polizist*innen nahmen am 12.06.2021 in ihrer Freizeit an einem Fließwasserseminar der Österreichischen Wasserrettung in Steyr teil, um genau diese Erfahrungen machen zu können.
Nach einem 2 stündigen Theorievortrag und ersten leichten Flussquerungen ging es in die Weißwasserbereiche hinter der Annawehr und Kugelfangwehr. Begleitet wurden die Teilnehmer*innen dabei von erfahrenen Wildwasserrettern der ÖWR unter der Leitung von Landeswildwasserreferent Dietmar Ramsner.
Der Kurs wurde bereits zum 9. Mal im Zuge der 2011 geschlossenen Kooperation zwischen Polizei und Österreichischer Wasserrettung erfolgreich in Steyr durchgeführt. ChefInsp. Harald Kling, der in Zusammenarbeit mit der ÖWR den Kurs organisiert, ist von den positiven Erfahrungen überzeugt.
Zahlreiche, auch tödliche Unfälle in Fließgewässern und Wehrbereichen in den letzten Jahren und die vermehrt auftretenden lokalen Hochwässer mit gefährlichen Sturzfluten zeugen davon, wie wichtig die Kenntnis der Einsatzkräfte vor Ort über die Risiken und Gefahren von Strömungen ist.
Für die Wasserrettung ist es zusätzlich von Bedeutung, dass die Einsatzkräfte der Polizei die Aufgaben und die Leistungsfähigkeit der ÖWR kennenlernen, um im Ernstfall noch effizienter zusammenarbeiten zu können.
Fotos: ÖWR LV OÖ, Text: Martin Eberl