Wenn ein Mensch in einem fließenden Gewässer treibt, ist rasches Handeln nötig. Die Gefahren, die dabei durch Strömung und kalte Gewässertemperaturen auftreten, werden oft unterschätzt. Was kann in diesen Momenten getan werden, um einen Menschen zu retten, wie groß ist die Gefahr für die Helfer?
Begleitet von Wildwasserrettern spürten die SeminarteilnehmerInnen bei den ersten Querungen, dass bereits geringe Strömungsgeschwindigkeiten und niedriger Wasserstand ausreichen um den sicheren Halt am Boden zu verlieren. Beim Schwimmen in der Strömung ist einiges mehr an Kraftaufwand als in einem stehenden Gewässer nötig, um wieder ans Ufer zu gelangen. Dazu kommen die Gefahren, die durch die kalten Wassertemperaturen und unsichtbare Hindernisse unter Wasser hervorgerufen werden. Auf dem Übungsprogramm standen zusätzlich der richtige Umgang mit einem Wurfsack und freies Retten ohne Hilfsmittel.
Der Kurs wurde bereits mehrmals im Zuge der 2011 geschlossenen Kooperation Polizei und Wasserrettung erfolgreich in Steyr durchgeführt. ChefInsp. Harald Kling, der in Zusammenarbeit mit der Wasserrettung den Kurs organisiert, ist von den positiven Erfahrungen überzeugt. Zahlreiche Unfälle in Fließgewässern und Wehrbereichen in den letzten Jahren, darunter auch mehrere mit tödlichem Ausgang und die vermehrt auftretenden lokalen Hochwässer mit gefährlichen Sturzfluten zeugen davon, wie wichtig es ist, das Einsatzkräfte vor Ort Kenntnis über die Risiken und Gefahren von starken Strömungen haben.
Für die Wasserrettung ist es zusätzlich von Bedeutung, dass die Einsatzkräfte der Polizei die Aufgaben und die Leistungsfähigkeit der Wasserrettung kennenlernen.