Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

KHD Übung 2018 in Unterach

Unterach am Attersee, 22.05.2018. Mehr als 120 Einsatzkräfte üben den Ernstfall.
 

Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen stand im Vordergrund einer großen Übung im Zuge des Katastrophenhilfsdienstes am 22.05.2018 im Bereich Unterach am Attersee. Organisiert von der Wasserrettung Oberösterreich nahmen mehr als 120 Einsatzkräfte an dieser Übung teil. Die von Übungsleiter Heinz Campestrini erstellten Szenarien gaben den beteiligten Einsatzorganisationen Bundesheer, Polizei, Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergrettung und Wasserrettung die Gelegenheit, ihre jeweiligen speziellen Fähigkeiten einzubringen und ihre Arbeit aufeinander abzustimmen.

Für die Taucher des Feuerwehrtauchstützpunktes 5 und der Wasserrettung stand am Beginn eine Schulung über die österreichweit einzige mobile Druckkammer des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark, die in Lebring stationiert ist.

Nach dieser kurzen Theorie war für die Taucher rasches Anlegen ihrer Ausrüstung gefragt, denn die Agusta Bell 212 des Bundesheeres wartete bereits um sie zu ihrer eigentlichen Aufgabe zu bringen. Aufgrund gefundener Kleidung und Rucksack lag die Vermutung nahe, dass sich ein Wanderer im Mönichsee abkühlen wollte, der  nun vermisst wurde.  Per Hubschrauber ging es in 5 Vierergruppen zu dem kleinen See unterhalb des Schafberggipfels, um dort aus 2-3 Metern Höhe ins Wasser abzuspringen und am Grund nach der vermissten Person zu tauchen. Nach einem kurzen, aber in Tauchanzug und mit Ausrüstung anstrengendem Aufstieg zur einzig möglichen Landefläche brachte der Helikopter die Teams wieder zurück nach Unterach.

Im Weißenbachtal war eine 6-köpfige Gruppe bei einer Canyoning –Tour im Weißenbachtal von einem Unwetter überrascht und durch Blitzschläge getrennt worden, lautete die zweite Übungsannahme. Ein Teilnehmer konnte einen Notruf absetzen, der die Einsatzkräfte in den Vorderen Steinergraben führte. Die FF Buchenort brachte die Rettungsmannschaften bestehend aus Wildwasserrettern, Bergrettern und der Suchhundestaffel vom Roten Kreuz mit dem Pinzgauer ins Suchgebiet.

Während des Einsatzes erfolgte eine weitere Alarmierung über eine verletzte Person  im Bereich Maria Klamm. Daraufhin wurde ein Teil der Suchmannschaften in dieses Gebiet verlegt.

Die nächste Alarmierung bei dieser Übung löste der Notruf einer Frau aus Unterach aus, die ihren Mann und ihre Tochter vermisste. Die beiden waren mit einem Ruderboot seit drei Stunden unterwegs, obwohl sie bereits nach einer Stunde zurück sein wollten. Die Einsatzboote der Wasserrettung begannen eine Suche am See und forderten die Unterstützung eines Polizeihubschraubers an. Als die Personen gefunden werden, machte eine schwerwiegende Verletzung die Bergung mittels Seilwinde aus der Luft notwendig.

Dr. Gerald Berger, Landesleiter der Wasserrettung, der selbst als Taucher am Mönichsee im Übungseinsatz war und Landesbranddirektor Stv. Robert Mayer als Übungsbeobachter zogen ein positives Resümee über den Übungsablauf. Vor allem die gut funktionierte Zusammenarbeit und die höchst effiziente Hilfeleistung sind die Zeichen dafür, dass auch im Ernstfall rasch und wirksam geholfen werden kann. Dieses Lob galt den mehr als 120 Großteils ehrenamtlichen Einsatzkräften, die nicht nur diese Übung in ihrer Freizeit abhielten, sondern viel Zeit und teilweise auch Geld investieren um ihr jeweiliges Können zu trainieren, und so im Notfall anderen Menschen Hilfe leisten können.




Text: Martin Eberl

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