Landesverband Oberösterreich
ÖWR Kurzruf 130

POSEIDON 2011

KHD Übung „Poseidon 2011“ am 3. September 2011

Am Samstag, 3. September 2011 fand die Katastrophenhilfsdienstübung „Poseidon 2011“ im Bereich Unterach statt. An der
organisationsübergreifenden Übung nahmen neben der Österreichischen Wasserrettung Landesverband Oberösterreich auch
das Rote Kreuz, die Polizei, die Feuerwehr, die Bergrettung, sowie das Bundesheer teil.
Die Teilnehmer der Wasserrettung wurden bereits um 07:30 alarmiert, um gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer
die Windenbergung mittels Hubschrauber zu üben. Nach der Unterweisung der Hubschrauberbesatzung hatten ca. 40
Wasserretter die Möglichkeit, das vorher Erklärte praktisch zu üben. Dabei wurden die Teilnehmer paarweise mit einer
Winde vom Hubschrauber, der sich in 20 Meter Höhe befand aufgenommen, zum Zielpunkt geflogen und dort wieder mit
der Winde zu Boden gelassen.
Um 12:53 erfolgte die Alarmierung der Wildwassergruppe. Übungsannahme war ein Canyoningunfall im Bereich Maria
Klamm. Für die Wildwasserretter galt es drei verletzte, sowie drei vermisste Personen aus dem Weißenbachtal zu bergen.
Die ca. 35 Wildwasserretter wurden bei der Bergung der Personen von den Hubschraubern des Bundesheeres sowie des
Innenministeriums und von der Bergrettung unterstützt.
Eine weitere Übungsannahme, wobei ein mit ca. 50 Personen besetzter Reisebus verunfallte und ein am Unfall beteiligter
PKW in den Attersee gestürzt war, stellte eine große Anforderung an die Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei, des Roten
Kreuzes und der Wasserrettung. Die verletzten Businsassen wurden von den Einsatzkräften des Roten Kreuzes und der
Feuerwehr geborgen und durch die Einsatzboote der Wasserrettung zum Strandbad Unterach gebracht. Die Mitarbeiter des
Roten Kreuzes übernahmen dort die weitere Versorgung der Verletzten. Die 30 alarmierten Einsatztaucher der Wasserrettung
und der Feuerwehr suchten den See im Unfallbereich nach vermissten Personen ab. Zwei Personen konnten durch die
Taucher geborgen werden. Der PKW konnte mit Hilfe der kürzlich von der Landesregierung zur Verfügung gestellten
Sonargeräte lokalisiert werden. Der PKW wurde mit Hebeballone durch eine Gruppe von Tauchern an die Oberfläche
gebracht und vom Kran aus dem Wasser gehoben.
Von den insgesamt 273 beteiligten Einsatzkräften waren 60 von der Österreichischen Wasserrettung. Zusätzlich stellten sich
60 Personen als Opfer zur Verfügung. Im Anschluss an die Übung folgten Ansprachen der Ehrengäste sowie die
Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Landesverband der Österreichischen Wasserrettung
Oberösterreich und der Landespolizeidirektion Oberösterreich.

Einsatzbericht (kurz) des EL Wildwasser – Canyoning Unfall Weissenbachtal 03.09.2011

Am Samstag, 3. September 2011 um 12:54 Uhr, wurden im Rahmen der KHD Übung „Poseidon“ die Wild- und Fließwasserretter (WW/FW) der Österreichischen Wasserrettung, Landesverband Oberösterreich, aus dem Bereitschaftsraum Unterach zu einem Canyoning Unfall im Bereich Weissenbachtal (Koordinaten: 47°45'58.87"N / 13°38'15.73"E) neben der Weissenbachstrasse Nr. 153 in der Klamm unterhalb einer Kapelle alarmiert.
Als Sammelstelle und Hubschrauberlandeplatz wurde die Wiese (47°47'54.91"N / 13°32'8.47"E) neben dem Europacamp in Weißenbach am Attersee genutzt.
Nach dem Eintreffen der Wasserrettung (WR) um 13:15 Uhr und der zusätzlich alarmierten Bergrettung am Sammelplatz wurde die Einsatzbereitschaft hergestellt. Seitens der Leitstelle des Roten Kreuzes wurden um 13:23 Uhr insgesamt drei verletzte und drei vermisste Personen gemeldet.
Um 13:25 Uhr wurde dann die erste Mannschaft des BRD mittels Airlift des Bundesheeres zur Unglücksstelle geflogen. Die Einsatzleitung verließ mittels WW-Einsatzbus die Sammelstelle und traf um 13:36 Uhr ebenfalls am Unglücksort ein.
Nach dem Absetzen und Eintreffen der letzten Bergretter und ersten Wildwasser- und Fließwasserretter mittels weiterer Airlifts wurden um 13:50 Uhr zwei Mann der WR als Spähtrupp in die Klamm geschickt. Nach Feststellung der Lage konnten 3 verletzte Personen gefunden werden (1. Opfer 13:53 / 2. Opfer: 13:57 / 3. Opfer: 14:05). Ein Suchauftrag (14:05 Uhr) seitens EL Wildwasser an die SAR Suchhundestaffel des RK erfolgte, um die drei weiteren als vermisst gemeldeten Personen zu lokalisieren. Die Bergrettung begann mit der Herstellung der benötigten Mittel, um eine verletzte Person mit Verdacht auf Hals-Wirbelsäulen (HWS-) Verletzung aus der Klamm schonend über eine Steilwand zu bergen.
Nach dem Eintreffen der weiteren WW/FW Trupps der ÖWR wurden diese nacheinander in die Klamm geschickt, um die Versorgung und Rettung der weiteren zwei verletzten Personen zu übernehmen. Dabei handelte es sich um eine verletzte Person mit einer Oberschenkelverletzung sowie einer bewusstlosen Person.

Die Bergrettung konnte um 14:32 Uhr die Person mit HWS – Verletzung schonend über die Steilwand der Klamm bergen. Ein Hubschrauber wurde zum Ausfliegen dieser angefordert. Die dritte verletzte Person mit Diagnose Bewusstlosigkeit wurde von einem Trupp der Wasserrettung um 14:35 Uhr aus der Klamm geborgen und zum Hubschrauberlandeplatz gebracht.
Aufgrund des Verletzungsmusters erhielt diese höhere Transportpriorität und wurde als erstes um 14:50 Uhr mit 4 Mann WR ausgeflogen. Es folgte die Person mit HWS Verletzung und Bergrettern um 14:59 Uhr sowie die Person mit Oberschenkelverletzung mit WR Rettern um 15:08 Uhr.
Danach wurden die restlichen Berg – und Wasserretter zum Sammelplatz ausgeflogen.
Die SAR Suchhundestaffel des RK meldete um 15:18 Uhr das erfolgreiche Auffinden der weiteren 3 vermissten Personen, hier war keine weitere Aktion erforderlich.
Die EL vor Ort meldete dem Stab das erfolgreiche Ende und das Auffinden sowie die Rettung sämtlicher Verunglückter und Vermisster und verließ um 15:26 Uhr den Unglücksort, um zur Sammelstelle abzurücken, wo sie um 15:38 Uhr eintraf.
Eine leichte Ellenbogenverletzung eines WW Retters musste dem Stab noch mitgeteilt werden, bevor die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt wurde und das Abrücken (15:44 Uhr) in den Bereitschaftsraum Unterach erfolgte (Eintreffen dort 16:03 Uhr).
Mit der Meldung an den Stab um 16:08 Uhr wurde der Canyoning Unfall seitens WR erfolgreich abgeschlossen.